Worte schaffen Wirklichkeit.

Worte schaffen Wirklichkeit.

„Sprache ist von zentraler Bedeutung bei unserem Bemühen, die Rechte des Kindes zu respektieren, zu schützen und zu implementieren.“

Jaap E. Doek (Vorsitzender der Interinstitutionellen Arbeitsgruppe)

Was ist angemessene Sprache?

Warum ein terminologischer Leitfaden?

Um Kinder gemeinsam besser vor sexualisierter Gewalt und sexueller Ausbeutung schützen zu können, bedarf es einer gemeinsamen angemessenen Sprache. Aktuelle Antworten auf Fragen des Kinderschutzes vor sexualisierter Gewalt und Ausbeutung sollten auf einem reflektierten Sprachgebrauch basieren und neue Entwicklungen infolge der zunehmenden Digitalisierung und des Internets wiederspiegeln. Beispielsweise machen das „Online-Grooming“ und Live-Streaming von sexuellem Missbrauch die Weiterentwicklung des Sprachgebrauchs notwendig.

Dabei spielen folgende Kriterien für angemessene 
Sprache im Themenbereich eine wichtige Rolle:

  1. Sprache sollte nicht stigmatisieren,
  2. Sprache sollte Betroffene nie zu Tätern machen,
  3. Sprache sollte kultur- und gendersensibel sein.

Macht das einen Unterschied?

Studien zeigen: Sprache wirkt und kann unsere Wahrnehmung unbewusst manipulieren (wie bspw. in der Werbung). Jede einzelne Person kann dazu beitragen, die Debatten um den Schutz von Kindern vor sexueller Gewalt und Ausbeutung so zu gestalten, dass diese die Opfer nicht stigmatisieren oder die Gewalttaten relativieren. Je mehr Menschen angemessene Sprache nutzen, desto gewohnter wird ein angemessener Sprachgebrauch.

Beispiel INTERPOL

Die internationale Polizeiorganisation INTERPOL verpflichtet sich zur Nutzung angemessener Sprache. Beispielsweise werden explizit alle Begriffe in Zusammenhang mit „Kinderpornographie“ abgelehnt, da dies die Schwere des Missbrauchs von Kindern verschleiert. „When children are involved, it’s not porn. It’s abuse. It’s a crime.” https://www.interpol.int/Crimes/Crimes-against-children/Appropriate-terminology